Unser Emil hat von seiner Mama schon viel von Prinzessinnen gehört, aber noch keine gesehen. Dann trifft er bei einem seiner Rundflüge durch Thüringen auf eine richtige, hübsche Prinzessin! Doch sie wurde von einem Fiesling und Schurken eingekerkert.
Bei der Prinzessin handelt es sich um Jutta Claricia von Thüringen, die tatsächlich gelebt hat. Im Jahre 1168 erbaute sie die berühmte Runneburg in Weißensee.
Ihr Mann war ebenfalls ein berühmter Ritter und Landgraf. Man nannte ihn Ludwig den Eisernen, weil er immer im Kettenhemd herumlief, aus Angst vor Meuchelmördern. Denn da er sehr viel Gutes für sein Volk tat, haßten ihn viele adlige und reiche Herren, die sein Volk knechteten und unterdrückten. Der Sage nach spannte er den Adel Thüringens auf dem Edelacker bei der Neuenburg vor den Pflug, damit sie spüren konnten, wie hart die Arbeit des bäuerischen Volkes war.
Ein Sohn des Landgrafen Ludwig II. von Thüringen hieß ebenfalls Ludwig. Er kämpfte wie ein Held in der Schlacht bei Weißensee im Jahre 1180, die die historische Grundlage für den zweiten Teil der Emilsaga bildet. Damals traf das Ritterheer der Thüringer auf die Armee Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Bayern und Sachsen, und verlor.
Wie alle Illustrationen der Emilsaga, so stammt auch dieses Bild von Steffen Grosser. Ein Teil der weiteren Emilsaga spielt auf dem Schloß der Prinzessin Jutta am Weißen See. Dahinter verbirgt sich die Runneburg in Weißensee.
Die Runneburg zählt zu den bedeutendsten Burgen des deutschen Mittelalters und war einst die Heimstatt des berühmten Runneburgvereins.
Einst stand hier auch einmal die größte Steinschleuder der Welt, aber der Runneburgverein mußte sie leider verkaufen.