Zum Tag der Ritter präsentiere ich die Burg des Drachenritters

Liebe Emilfreunde! Heute, zum Tag der Ritter, dem 23. April 2015, dem Sankt Georgentag, möchte ich Euch unsere Familien-Burg vorstellen: die Kemenate zu Schwallungen.

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Erbaut wurde sie wahrscheinlich um das Jahr 1230 vom Ritter Brun von Schwallungen, zumindest ist er als der erste „Besitzer“ bekannt. Der Ort Schwallungen ist aber viel älter und wurde bereits im 8. Jahrhundert erwähnt. Ein erster Ritter war 1057 Sigifridus de Swallunga. 1537 wurde der Burgturm von einem reichen Meininger Bürger namens Lorenz Reps zu einer „Kemenate“, einem beheizbaren Wohnhaus umgebaut. Der Turm erhielt etwas größere Fenster und neue Eingangstüren, aber ansonsten blieb der mittelalterliche Ritterwohnturm vollständig erhalten. Ich habe ihn lediglich mit einer neuen Burgmauer umfriedet, denn damit erhält der Turm den Status einer Burg, zumindest nach altem Sachsenspiegelrecht (so nennt man ein altes mittelalterliches Gesetzbuch: Eine Burg ist demnach ein Turm mit einer Mauer drumherum).

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So sieht die Kemenate von der Werraseite aus. Früher benannte man den Ort Schwallungen („swallunga“) nach der Werra, was soviel heißt wie „schwallendes Wasser“. Seit 2007 wird sie von der Familie Kirchschlager liebevoll restauriert und bei schönem aber auch naturgewaltigem Wetter bewohnt. An den Ecken sieht man die sogenannten Buckelquader, die für die Region um Schmalkalden und Meiningen typisch für das Mittelalter waren. Als Baumaterial kam nur Kalkmörtel zum Einsatz, kein Zement, denn Zement zerstört die alten Sandsteine.

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Auf diesem Bild seht Ihr die beiden Wahrzeichen von Schwallungen: die Kirche im Hintergrund und vorn die Kemenate mit dem heutigen Zugang. Wir beobachten oft das bunte Treiben der Kirchturmdohlen und der Turmfalken. Es ist wirklich spannend zu sehen, wie die beiden Vogelarten – zumeist friedlich – miteinander auskommen.